Duck and bother

Auf ein Wort, liebe Passanten, Spaziergänger und Besucher diverser Veranstaltungen: Ja, ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass es nervt, wenn irgendwo Fernsehfuzzis mit ihrer Kamera im Weg herumstehen und genau die Stelle filmen, die man gerade passieren möchte. Und nein, ihr seid auch nicht verpflichtet zu warten (obwohl das immer ein netter Zug ist). Nur eines möchte ich zum allseitigen Verständnis an dieser Stelle einmal festhalten: Ein Ins-Bild-laufen bleibt ein Ins-Bild-laufen bleibt ein Ins-Bild-laufen.

Es nützt überhaupt nichts, wenn man aus Nettigkeit heraus möglichst schnell am Objektiv vorbeihuscht. Auch ist es vollkommen vergebliche Liebesmüh, dabei verlegen und verständnisheischend zu lächeln, denn dadurch wird man nicht unsichtbar. Und vollkommen nutzlos ist es, sich geduckt vorbeizubewegen, wenn man dieses Ducken nur andeutet und dann, um einen halben Zentimeter geschrumpft, durchs Bild schlawinert.

All dies sind ja nette Gesten, ändern aber nichts an folgender in Stein gemeißelter Wahrheit: Die gerade gedrehte Einstellung ist dann nunmal ruiniert, wenn man nicht gerade auf genau diesen Effekt aus ist, was aber nur der Fall sein dürfte, wenn man einen Experimentalfilm mit irgendeiner Form von künstlerischem Anspruch dreht. Also so gut wie nie.

Der Grund für dieses Verhalten ist ist natürlich ein ehrenhafter, namentlich Höflichkeit: Man möchte dem Kamerateam damit zu verstehen geben, dass man sich darüber im Klaren ist, dass man ihm damit jetzt gerade nicht wirklich einen Gefallen und dass es einem ja auch irgendwie leid tut, man aber auch gerade keine Zeit oder Lust hat, sich auf dessen Bedürfnisse einzulassen. Wir wissen das, akzeptieren es und finden es diese Gesten auch nett.

Noch netter fänden wir es allerdings, würde man einfach hinter uns langgehen. Oder sich richtig bücken. Das damit verbundene Training könnte einem dann auch im Falle eines Atomkrieges zugute kommen:

Ach ja, und bitte, bitte, bitte stellt dann nicht auch noch die Frage: “Komm’ ich jetzt ins Feeeernsehn?” Die Antwort lautet: Nein.

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