To go or not to go

Eine Frage für Freunde und Feinde des überbordenden Anglizismen-Unwesens: Wie verhält man sich in dieser Situation?

Immerhin war das Personal dieser Raststätte irgendwo im Hessischen so konsequent, die Unterscheidung zwischen dem hippen, groovigen “Coffee to go” und dem bieder-piefig-urdeutschen “Kaffee zum Mitnehmen” auch in die Verwendung verschiedenartiger Becher kulminieren zu lassen. Frei nach dem Motto “Sag mir, welchen Pappbecher du nimmst und ich sage dir, wer du bist” trennt sich hier… ja, was eigentlich? Die Spreu vom Weizen, der Yuppie vom Normalo, der Porschefahrer vom Brummilenker?

Man weiß es nicht.  Vielleicht wollte das Personal es nur allen recht machen, den Werbetextern bei ihrem Tank-Zwischenstopp wie auch den Deutschlehrern auf ihrem Weg in den Italienurlaub. Ich hingegen war leicht überfordert. Allerdings weniger von der bilingualen Herausforderung bei der Wahl des Pappbechers, sondern vielmehr vom Preis-Leistungsverhältnis. Es reicht eben nicht, mit dem abgegriffenen “to go”-Label den Duft der großen weiten Welt in die nach Bratfett müffelnde Raststätte holen zu wollen, wenn der Kaffee selbst wie überall nach Altöl und Antikalkreiniger schmeckt.

Aber was erwarte ich auch für meine lumpigen 2,65.

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