Tja, 2014. War nett, dich kennenzulernen – aber ich bin auch nicht traurig, dass du dich jetzt langsam mal vom Acker machst. Wurde Zeit, die Party wurde langsam langweilig. Und bizarr.
Verabschieden wir also ein höchst seltsames Jahr, in dem …
… ein Krimineller, der schon mal vor der Justiz ins Ausland geflohen ist, Zehntausende auf die Straße brachte, die was gegen Flüchtlinge haben;
… ein anderer Krimineller, der den Rest des Volkes um Millionen betrogen hat, durch ein paar Krokodilstränen zu einer Art Nationalheld und moralischer Instanz hochstiliert wurde;
… die Volksparteien schon wieder vor Rassismus und Rechtsextremismus einzuknicken drohen, wohl weil das in den 90ern schon so super geklappt hat;
… die gute alte Angst vor dem Iwan fröhliche Urständ feierte;
… der erste Versuch der EU, durch gezielte Unterstützung eines Putschs auch mal Großmacht zu spielen, in ein Desaster mündete;
… Syrien endgültig in ein Trümmerfeld verwandelt wurde (aber hey, war ja auch vorher schon kein richtiges Urlaubsland!);
… einer der größten internationalen Skandale, nämlich die Geheimdienstschnüffelei, irgendwie keine Sau interessierte;
… wirre Verschwörungstheorien plötzlich ebenso salonfähig wurden wie eine infantile Streitkultur, nach der alle anderen Meinungen außer der eigenen als Lügen abqualifiziert wurden;
… sogar zwei Menschen, die unter höchst tragischen Umständen gewaltsam ums Leben kamen, gegeneinander ausgespielt werden, um als Beweis für die Richtigkeit der eigenen Wahnvorstellungen herzuhalten;
… eine an sich nette Benefiz-Idee innerhalb von gefühlten 1,3 Sekunden in einen Overkill an hemmungsloser Selbstverliebtheit mündete.
Habe ich was vergessen? Ach ja: 7:1. Und es ist schon komisch, wenn so ein Ergebnis rückblickend nicht einmal annähernd das schrägste Ereignis des Jahres war.
Frohes 2015!
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